DAS STATUS-MODELL – WIE ICH IN JEDER SITUATION DIE OBERHAND BEHALTE

 

Sie nehmen sich vor, Ihrem Kollegen endlich mal die Meinung zu sagen. Wenn Sie ihm dann gegenüber stehen, kommen Sie sich klein und unwichtig vor. Ihre eigenen Argumente prallen an ihm ab. Sie schaffen es nicht, ihn von Ihrer Meinung zu überzeugen, obwohl Sie sich intensiv auf dieses Gespräch vorbereitet haben. Sie erreichen Ihr Ziel nicht. Kennen Sie solche Situationen?

Wenn ja: Trösten Sie sich – es geht vielen Menschen so. Bei dieser Situation handelt es sich um ein klassisches Statusspiel. Es gibt bestimmte Regeln, die – wenn wir sie uns bewusst machen und anwenden – die Situation zu unseren Gunsten verändern können.

Oft spielen Menschen den starken Mann bzw. die starke Frau, obwohl sie im Innern keineswegs so sicher und entschlossen sind. Umgekehrt kann es auch sein, dass jemand nach außen eine untergeordnete Position einnimmt, innerlich aber einer klaren Strategie folgt und sie, trotz scheinbarer Unterlegenheit, am Ende durchsetzt. Die Fähigkeit, mit dem Status zu spielen, macht Manager und Führungskräfte häufig so erfolgreich. Schließlich geht es darum, in einem Gespräch eine bestimmte Wirkung zu erzielen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Das Statuskonzept geht auf den Theatermann Keith Johnstone zurück. Mit dem Prinzip der Wippe „Ich geh rauf und du gehst runter“, beschreibt er das Spiel zwischen Menschen, die den Hoch- oder Tiefstatus einnehmen. Dieses Statusspiel wird ständig von allen Menschen in allen Altersklassen, überall auf der Welt gespielt.

Der Status selbst beschreibt das situative Machtverhältnis in der Kommunikation und die damit verbundene Auswirkung auf unser Verhalten und unsere Ausstrahlung. Das Status-Modell kennt vier Komponenten: hoher und tiefer Status, innen und außen. In jeder Gesprächssituation nimmt einer der Gesprächspartner den hohen äußeren, der andere den niedrigeren äußeren Status ein, zum Beispiel Chef/in und Angestellte/r.

Das gilt sogar für Gespräche auf Augenhöhe, zum Beispiel unter guten Freunden. Manchmal ist der eine der Hilfesuchende, während der andere Unterstützung gibt. Sie kennen das sicher – spüren Sie einmal in sich hinein. Oftmals wechselt der Status innerhalb einer Situation.


„Unsere Statuspositionen übermitteln wir unter anderem durch den persönlichen Ausdruck wie
Gestik, Mimik, Stimme oder Wortwahl. Die können wir gut beeinflussen.“

¬ Andrea Stasche


Daneben sind Faktoren wie Wissen, Funktion, Position, physische Stärke und Reichtum bekannte Statussymbole.

Jede Kombination dieser Komponenten hat ihre ganz eigene Ausprägung. Wir vereinen in unterschiedlichen Situationen unseres Lebens alle vier Status-Typen in uns. Im Kern aber tendiert jeder zu einem bevorzugten Status – besonders in Stresssituationen.

Um seinem Notsteuerungssystem nicht ausgeliefert zu sein, sondern selbst die Wahl zu haben und die Führung übernehmen zu können, lohnt es, sich mit dem Status-Modell auseinanderzusetzen: Ich erkenne die Fallen und Tücken meines eigenen, bevorzugten Statusmodells. Ich lerne, meinen Status bewusst und aktiv zu gestalten und einzusetzen. Zudem kann ich das Verhalten und die Wirkung anderer Menschen neu einschätzen und so mein Verhaltensrepertoire und meinen Kommunikationsstil darauf anpassen.


Wenn Sie mehr über den Status und das Statusmodell erfahren möchten, fragen Sie mich oder besuchen Sie meinen Workshop.

Auch in meinen anderen Seminaren finden sich Elemente der Status-Arbeit.